Institut / Vision


Dialog-Kultur ist die beste Prävention

Wo Menschen (in wirtschaftlichem Kontext) miteinander kommunizieren und zusammen arbeiten, können konstruktive und kreative Prozesse entstehen; aber auch Missverständnisse. Treffen unterschiedliche Sichtweisen aufeinander, entscheidet der Grad der Bereitschaft zum Zuhören, Verstehen und konstruktiven Verhandeln, ob eine Auseinandersetzung gelöst werden kann – oder ob ein Konflikt entsteht. Konflikte sind in diesem Sinne natürlich und vielfältiger Natur. Oftmals zeigen sie Veränderungsbedarf und Wachstumspotenziale auf (z.B. in Organisationen und am Arbeitsplatz). Doch nur selten werden sie als hilfreich und nutzbringend angesehen, sondern als belastend und störend. Gelingt es „konstruktiv“ zu streiten, das heißt seine eigene Sichtweise und seine Interessen zu erläutern und bereit zum Perspektivwechsel zu sein, um die Sichtweise des anderen zu erfahren, kann durch konstruktiven Dialog eine Einigung erzielt und damit der Konflikt gelöst werden. Das Gute daran? Es gibt keinen Sieger oder Verlierer (was den nächsten Streit nach sich zöge) und die Beziehung zwischen den Parteien ist nachhaltig entlastet. Positiv ist zudem, dass die Personen, bei denen der Konflikt entstand, auch den Konflikt bereinigen. Da sie die Experten des Problems sind, können auch sie nur die Experten der geeigneten Lösung sein.

So gesehen ist gelebte Dialog-Kultur die beste Prävention. In einer Mediation kann konstruktive Auseinandersetzung im offenen Dialog gelernt und verinnerlicht werden, so dass sich die Parteien in zukünftigen konflikthaften Situationen adäquat verhalten können. Auch mit Unterstützung ihrer Anwälte, die in Wirtschaftsmediationen oftmals mit einbezogen werden, als Vertrauensperson und rechtlicher Berater im jeweiligen Konflikt.

Würden Anwälte, als Fachberater und Interessenvertreter ihrer Mandantschaft im Konfliktfall zukünftig mehr alternative Konfliktlösungsverfahren (wie z.B. die Mediation) dem Gerichtsverfahren vorziehen, könnten die Gerichte dauerhaft entlastet werden. Die Parteien hätten zudem die Möglichkeit mit professioneller Unterstützung die Lösung ihres Konfliktes konstruktiv und zeitnah selbst herbei zu führen, um wieder handlungsfähig zu sein. Dies stärkt die Eigenverantwortung, welche in unserer heutigen Zivilgesellschaft so dringend benötigt wird.